Donnerstag, 20. Juni 2013

Der fast letzte Tag auf Arbeit...

...so schnelle kann es gehen.
Heute ist mein vorletzter Tag auf Arbeit.
Bald geht es Richtung Berlin und auf in einen neuen Job.
Irgendwie bin ich ganz kribbelig.
Die letzten beiden Wochen auf Arbeit waren aber auch richtig anstrengend.
Normaler Weise ist es hier wirklich entspannt aber wenn man weiß man geht,
verliert man irgendwie die Motivation.
Noch schlimmer ist es sobald alle anderen wissen, dass du gehst
dann wird es wirklich wirklich anstrengend.
Auf einmal interessieren sich Menschen für dich die sonst außer ein gequältes "Tach" nie ein Wort mit dir gewechselt haben, außer es war wirklich absolut notwendig.
Hier arbeiten 300 Menschen, also sind das eine ganze Menge Leute die du vielleicht gerade noch so mit Namen kennst, aber ansonsten ... <Leere>
Diese ganzen Menschen stehen nun abwechselnd mal in deinem Büro oder erwischen dich auf dem Weg zum Bäcker und fragen dir Löcher in den Bauch.
Jedes Mal wenn du antwortest schwankst du zwischen "Ey was geht´n dich das an?" und der allgemeinen Höflichkeit anständig zu antworten.
Nicht immer ganz einfach das kann ich euch sagen.
Kennt ihr auch solche Menschen die wirklich nur Interesse zeigen wenn es was zu Tratschen gibt?

Tratsch ist eh so eine fragwürdige Sache.
Ich unterhalte mich mit Menschen die mich eigentlich nicht interessieren,
über Sachen die relativ unnütz sind.
Eigentlich wäre so ein Büro Alltag ohne solche Höflichkeitsfloskeln doch angenehm ruhig.
Keine Debatte über den Hund der Nachbarn drei Stockwerke über dem irgendeines Verwandten dritten Grades zwischen zwei Bürokollegen, während du versuchst am Telefon einer älteren Dame zu erklären dass du nicht der Hautarzt bist den sie telefonisch erreichen wollte.
Keine Schlange in der Teeküche vor der Kaffeemaschine und Meetings wären nur noch 5 min lang.
Ohne all dieses Getratsche könnte man bestimmt auch schneller arbeiten und früher nach Hause.
Weil wenn man seine Arbeit nicht stetig durch einen Flurplausch unterbricht könnte man ja sogar seine Arbeit in 8 Stunden schaffen und müsste nicht noch 2 dran hängen um seinem Chef zu beweisen was für ein fleißiges Bienchen man doch ist.
Aber vermutlich wäre Arbeiten dann auch total öde.
Früher ist man auch nur gerne zur Schule gegangen weil man in den Pausen mit seinen Klassenkameraden über die eigenartige Hose der Klassenstreberin lästern konnte.
Nicht nett, gar nicht nett und auch nicht sinnvoll, aber wer denkt denn bei endlos langen Sommern,
die es in Jugendtagen noch gab, daran dass man ganz in Ruhe binomisch Formeln lösen konnte.
Nein, man denkt daran wie Fritz aus der 8b in der großen Pause beim Hacky Sack spielen dem Direktor den Kaffe aus der Hand geschossen hat und der einen den Rest des Tages mit einem dreckigen Hemd und schlechter Laune Überraschungstests hat schreiben lassen.

In irgendeinem Forum hat mal jemand zusammenfassend gesagt:
Das ganze Gelaber dient nur dazu deinem Gegenüber zu vermitteln,
dass ihr der gleichen Spezies angehört und du ihn nicht umbringen wirst.
Das Ganze natürlich mit einem Augenzwinkern betrachtet ;)

Ich werde meine letzten beiden Tage damit verbringen mich von allen höflichst zu verabschieden.
Bei einigen werde ich schon wehmütige werden,
bei anderen freut man sich einfach sie nie wieder sehen zu müssen.
(mit einem stillen Stoßgebet Richtung Himmel, dass die Binsenweisheit "man sieht sich immer zwei Mal im Leben" hier bitte hier nicht zutreffen möge)




Ich werde vieles vermissen, freue mich aber auch sehr darauf das ein neues Kapitel beginnt.
Und das ist ein "kleines Schätzchen"- Gefühl dass man gerne festhalten möchte


Liebste Grüße
Jeally

2 Kommentare:

  1. Wenn ich den ganzen Tag auf Arbeit sitze und mal keinen zum Reden habe, dann ist das auch echt öde und manchmal sehr einsam...

    Und: Berlin freut sich!

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  2. Sollst ja auch arbeiten dann wird dir auch nicht langweilig ;)
    Ist bei mir ja auch nicht anders...wäre schon so oft eingegangen wenn nicht jemand zum reden da gewesen wäre.

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