Donnerstag, 5. September 2013

Meetwingwahn in Großraumbüros....



Meetingwahn im Job


...neuer Job, viel Veränderungen...
...als aller Erstes ist mir der Meetingwahn aufgefallen.
Jedes kurze Gespräch, was man mal schnell zwischen Tür und Angel führen könnte,
wird zu einem Meeting umfunktioniert.
Man spricht sich nicht mehr kurz ab,
man macht ein Event daraus.
In einem großen Raum, mit großem Tisch, zwei Kannen Kaffee
und einem offiziellen Eintrag in den Outlook Kalender.

Da werden aus Winzgesprächen schnell mal Tagungen.
Da wird im Vorwege beratschlagt wer denn noch Interesse an diesem Anliegen,
eventuell etwas beizutragen oder einfach nur Zeit haben könnte.

Bei der mittleren Management Ebene besteht der Tag nur noch aus socalisen
und  Hin- und Hergerenne zwischen Sitzungsräumen.
Ihren Schreibtisch lehren sie nur einmal die Woche,
in dem alle Unterlagen einfach ohne Wenn und Aber unterzeichnet werden,
irgendwer wird es schon geprüft haben.

Mitarbeiter werden heute in alle Belange mit einbezogen,
ob sie wollen oder nicht.
Wir sind eine transparente Firma,
alles soll für jeden nachvollziehbar sein.
Ob diese Einbindung immer Sinnvoll ist
und den Einzelnen nicht sogar überfordert sei mal dahin gestellt.

Diese Sinnflut an Infos,
Beteiligung am Ganzen und erzwungenes Kumpel Gefühl,
bringt eher eine stetige Anspannung mit sich.
Man hat das Gefühl über alles auch infomiert sein zu müssen.
Auch wenn es nicht den eigenen Arbeitsablauf betrifft.
Jeder abendliche Umtrunk wird mitgenommen, das gehört ja dazu.
Egal ob zu Hause der Partner oder Kinder warten.
Egal ob man ja nicht sowieso schon jeden Abend,
nach drei Meetings, noch länger geblieben ist.
Schließlich besteht ja der Job schon auch aus Arbeit die sich nicht zerreden lässt.

Dabei ist es eigentlich gerade in dieser schnellebigen Berufswelt,
wo Firmen stetig wachsen,
Abteilungen so schnell entstehen wie sie wieder verschwinden,
Berufsbezeichnungen je nach Trend zwar immer das Gleiche meinen aber jedes Jahr anders heißen,
dass man einen Ruhepol hat.
Man kann doch nur flexibel sein wenn man ein gewisses Maß an Festigkeit mitbringt.
Manche haben dieses aus sich selber herraus,
aber bei den Meisten ist es doch ein privates Umfeld welches Halt gibt.
Dabei ist es egal ob es nun die Familie, Freunde oder Sport ist.
Es ist eine Oase in der man Abschalten kann,
wo der Berufsalltag keine Rolle spielt.
Und auch auf Arbeit bringt nur eine gewisse Routine Sicherheit mit sich.
Es gibt keinen besseren Einstieg in den Tag als am Morgen an seinen Schreibtisch zu kommen
und in aller Ruhe die anfallende Arbeit zu koordinieren.
Es gibt nichts anstrengenderes, als Abends nicht zu wissen, was einen am nächsten Tag erwartet.
Immer ein anderes Meeting,
andere Örtlichkeiten,
keine rotiniertes Frühstücksverhalten.
Und dann noch die Arbeit,
die ja wärend man in einem 2 Stunden Meeting sitz,
an dem viel erzählt aber wenig gesagt wird, nicht weniger wird.

Eigentlich gibt es für so etwas Abteilungsleiter,
die in einem wöchentlichen Meeting mit den obersten Chefs die wichtigsten Sachen durchsprechen. Nützliche Infos werden dann in einer kurzen Inforunde an die Kollegen die es betrifft weiter gegeben.
Oder öfter auch nur mal ein Memo verfassen.
Warum nicht.

Warum nicht den Mitarbeiter entscheiden lassen wann er Zeit hat dieses Infos zu verarbeiten.
Warum ihm nicht die Möglichkeit geben, diese Infos bei Bedarf noch einmal nachzulesen ohne ein erneutes Meeting einberufen zu müssen um zu besprechen was vergessen wurde.


Liebste Grüße
Jeallyfisch



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