Donnerstag, 18. April 2013

Bewerbungsgespräche....

...sind ja immer so ein Thema für sich.
Sie bedeuten Stress für den Bewerber und Arbeitsaufwand für den Personaler.

Ich bin immer schrecklich aufgeregt und halbwegs panisch im Vorfeld.
Ich möchte alles richtig machen, will perfekt vorbereitet sein und mich dort beweisen.
Meistens bin ich danach immer schwer überrascht dass es gar nicht so schlimm war.

Im Endeffekt ist ein Bewerbungsgespräch nichts wovor man sich fürchten muss.
Es ist ein Kennenlernen.
Die Bewerbung hat ja schon einmal einen guten Eindruck hinterlassen,
sonst wäre man nicht eingeladen worden.
Jetzt geht es darum den guten Eindruck aus der Bewerbung zu bestätigen
und vielleicht noch offenen Fragen zu klären.
Gute Personaler wissen um die angespannte Situation und stellen am Anfang erst einmal unverfängliche Fragen.
Die Bitte einmal etwas über sich zu erzählen oder seinen Werdegang zu erläutern sind zur Lockerung der Atmosphäre gedacht.
Natürlich ist das alles aus dem Lebenslauf ersichtlich,
aber für den Bewerber ist es eine Sache über die man leicht reden kann.
Wenn man sich erst einmal ein wenig frei geredet hat kommt man später weniger ins Stocken.

Beim restlichen Gespräch kommt es auf den Personaler an.
Bohrt er bei ersichtlichen Schwächen unangenehm nach oder arbeitet er einfach nur seinen vorliegenden Fragenkatalog ab.
Der Zweite ist der vermeintlich angenehmere aber auch der den man schwer beeindrucken kann.
Bei ihm zählen nur die Fakten.
Den Ersten kann man mit ruhigen sachliche Antworten und einem Lächeln überzeugen.
Selbst wenn man vielleicht nicht der 100 % passende Kandidat ist kann man bei ihm durch Persönlichkeit einiges wett machen.

Vielleicht hat man auch einen schwer genervten vor sich sitzen, der eigentlich überhaupt keine Zeit hat und sowieso unbedingt jemanden braucht.
Hier hat man es leicht.
Eigentlich hat er dich schon anhand der Bewerbung ausgesucht.
Hier geht es nur noch um die Wahrung des regulären Ablaufes.
So habe ich zum Beispiel meine jetzige Stelle bekommen.
Das Vorstellungsgespräch hat genau 10 Minuten gedauert.
Die Atmosphäre war unterkühlt und außer dass ich die ersichtlichen Fakten runter rasseln musste wurde nicht viel gesprochen.
Zum Abschluss wurde mir noch erzählt das sich über 200 Leute beworben hätten
und diese Woche noch ca. 50 Bewerbungsgespräche anstehen und ich mich daher mit einer Rückmeldung gedulden müsste.
Als ich da raus war hatte ich die Stelle schon abgeschrieben.
Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr klingelte mein Handy.
Ich hätte die Stelle und könnte den Vertrag sofort unterschreiben.

So unterschiedlich können Gespräche verlaufen.

Wichtig ist das man von dem was man in der Bewerbung geschrieben hat auch überzeugt ist.
Man tritt nicht als Bittsteller auf.
Natürlich ist man auf eine Arbeit angewiesen.
Auch auf eine gute Bezahlung.
Aber man kann ja etwas und kann dieses auch vorweisen, sonst säße man jetzt nicht hier.
Selbstverständlich verstellt man sich nicht und mimt den dicken Hecht wenn man nur eine zarte Bachforelle ist.
Man muss sich im Vorwege seiner vermeidlichen Schwäche bewusst werden und diese anerkennen.
Wenn man eher zu der stillen Sorte Mensch gehört ist das kein Minuspunkt.
Frag der Personaler nach den Schwächen ist man ehrlich.
Man ist eben kein aufbrausend redseliges Schnatterinchen.
Dafür aber ein guter Zuhörer, der seine Fähigkeiten nicht durch große Reden
sondern durch gewissenhafte Arbeit unter Beweis stellt.
Jede Schwäche beherbergt eine Stärke, diese muss man nur erkennen und sich trauen zu zeigen.



Gleichheit




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